Der Winter war lang und mancherorts mag er noch immer nicht weichen. Doch die erwachende Natur sorgt bereits für gute Stimmung, die nur von einer besonderen Müdigkeit getrübt wird, der Frühjahrsmüdigkeit.
Ist der lange Winter schuld? Das Wetter? Die Hormone? Die Umstellungsphase unseres Körpers auf mehr Bewegung, mehr Sonne und mehr Sauerstoff ist ganz natürlich. Häufiges Gähnen ist somit ein direktes Zeichen von Sauerstoffmangel.
Sobald im Frühling die Tage länger werden und die Sonne häufiger scheint, ändert sich auch der Bio-Rhythmus. Im Körper beginnen hormonelle Veränderungen, die auch unseren Stoffwechsel beeinflussen. Schilddrüse, Zirbeldrüse und Nebennierenrinde arbeiten dann auf Hochtouren und produzieren mehr und schneller Hormone. Hiervon angekurbelt, macht der Körper Frühjahrsputz von innen, bildet vermehrt neue Zellen und stärkt die vom Winter geschwächte Abwehr. Kinder und Jugendliche zum Beispiel wachsen in dieser Zeit schneller.
Ist von Frühjahrsmüdigkeit die Rede, sind besonders zwei Hormone im Gespräch: Das «gute Laune»- oder «Glücks»-Hormon» Serotonin und das «Schlaf»-Hormon Melatonin. Einer Studie der Washingtoner Georgetown University zufolge, leiden Frühjahrsmüde häufig unter einem niedrigen Serotoninspiegel. Auf die Steigerung der Serotonin-Produktion bei längerer Tageshelligkeit und mehr Sonnenlicht und die gleichzeitige Drosselung der Melatonin-Bildung, muss der Körper sich erst einstellen. Die Folge: der Blitzstart in den Frühling findet nicht so prompt statt, wie wir das vielleicht erhoffen.
Wer meint, man könne Serotonin von außen zuführen, wie beispielsweise mit Bananen, Ananas, Papayas, Avocados, Feigen, Datteln, Trauben, Äpfeln, Pflaumen, Walnüsse oder Tomaten, der irrt. Obwohl sie gesund sind, gelangt das darin enthaltene Serotonin gar nicht erst ins Gehirn. Meist fehlen nach dem Winter Eisen, Magnesium, Selen, Zink, Kalzium und Kalium sowie Vitamin B, C und E, eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung kann der Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirken.
Das erste Gartenobst ist der Rhabarber. Was den Vitamingehalt betrifft, glänzt er nicht gerade, dafür strotzt er nur so vor Mineralstoffen und Spurenelementen und wirkt leicht abführend. Außerdem sollte man vor allem viel Zeit an der frischen Luft verbringen.
Quellen: Gesundheits-Nachrichtren 4/2004, Die frische Welt der Heil- und Küchenkräuter
Letztes Update: 9.4.2013