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Magersucht (Anorexie)

Ausgelöst wird die Magersucht häufig während der Pubertät. Die innere Unsicherheit, die Zweifel und Ängste, die die körperlichen Veränderungen mit sich bringen, werden an der äusseren Erscheinung festgemacht. In diesem Alter sind viele mit ihrer Figur unzufrieden, doch beginnen magersüchtige Mädchen an ihrem Körper zu leiden und fühlen sich selbst bei extremem Untergewicht noch zu dick. Meist nehmen sie über lange Zeit hinweg nur Nahrungsmittel mit wenig Kalorien zu sich, oft reichen einige Karotten, ein Apfel, ein mageres Joghurt. Das Hungern erfüllt die Betroffenen oftmals mit einem besonderen Stolz, sie fühlen sich denMenschen, die essen   «müssen» und sich mit «schlechten» Lebensmitteln «vollstopfen», überlegen.

Extreme Willensleistung des Hungers

Selbst wenn Magersüchtige auf Haut und Knochen abgemagert sind, empfinden sie sich nicht als zu dünn, sondern meinen, da und dort seien noch Polster vorhanden, die ihrem Idealbild von sich selbst widersprechen. Kennzeichnend für die Krankeit ist denn auch nicht nur ein Untergewicht von mindestens 15 Prozent bezogen auf das Normalgewicht, sondern eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers, die zu einer falschen Einschätzung der eigenen Masse führt.

Das ganze Leben und fast alle Gedanken drehen sich ums Essen bzw. Hungern. Gemeinsame Mahlzeiten werden möglichst vermieden, quasi als Ersatz übernehmen Magersüchtige gern die Versorgerrolle und bekochen die Familie oder Freunde.


Die ausgeprägte Willensleistung des Hungerns und Abnehmens ist oft gekoppelt mit einer erstaunlichen Leistungsfähigkeit in der Schule oder im Beruf, im Sport oder bei Hobbys wie Musik, Tanz etc.

Äusserlich intakte Familien

Anorektische Jugendliche stammen oft aus äusserlich intakten Familien, in denen Leistung, Pflicht und Vernunft noch Werte darstellen. Wie jedes kranke oder süchtige Kind belasten auch Magersüchtige das Leben in der Familie sehr stark. Dabei haben sie nur sehr selten die Einsicht, krank zu sein. Essstörungen stellen in jedem Fall auch eine Provokation dar, durch welche die Familie aufgefordert wird, ihre Verhaltensmuster und Wertmassstäbe zu überdenken. Doch sind Ursachen und Folgen einer solchen Erkrankung oft nur   schwer auseinanderzuhalten und bedürfen sicher einer individuellen Klärung.

«Fressanfälle»

Je länger die Magersucht besteht, um so wahrscheinlicher, dass es durch das ständig unterdrückte Essverlangen zu regelrechten «Fressanfällen» kommt. Die Konsequenz solcher Attacken – das Zunehmen – wird durch herbeigeführtes Erbrechen und/oder abführende und harntreibende Mittel auszulöschen versucht. Einige essen viel Kleie oder Lakritze und trinken Diabetikerlimonade, um sicher zu sein, dass die Nahrung den Körper schnell passiert.   

Neben dem Untergewicht sind die körperlichen Folgeerscheinungen bei der Magersucht:

  • Ausbleiben der Menstruationsblutung,
  • chronische Verstopfung,
  • niedrige Pulsfrequenz,
  • niedrige Körpertemperatur und
  • Stoffwechselstörungen.


Wie gefährlich Magersucht ist, zeigen die Zahlen der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: 10 Prozent der Magersüchtigen sterben (an der Krankheit oder durch Suizid), bei 30 Prozent wird die Sucht chronisch, bei 30 Prozent tritt Heilung nach einer Behandlung ein und bei weiteren 30 Prozent kommt es zu einer spontanen Besserung.

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