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Brustkrebs

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Weltweit wird die Diagnose Brustkrebs bei etwa einer Million Frauen pro Jahr gestellt. Auch hier zu Lande ist Brustkrebs die häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 35 und 55 Jahren. Die Statistik weist für die Schweiz pro Jahr rund 4000 Neuerkrankungen nach, und jährlich sterben rund 1700 Patientinnen an den Folgen ihres Leidens. Angesichts dieser Tatsachen ist es wichtig, dass jede Frau über Risikofaktoren und Methoden zur Früherkennung Bescheid weiss. Bei einem Verdacht gilt es, sofort den Arzt aufzusuchen.

Darüber hinaus ist aufgrund der grossen Betroffenheitsrate Aufklärungsarbeit hinsichtlich möglicher Therapieformen ebenfalls nötig. Operation, Strahlentherapie, Hormonbehandlung und Chemotherapie stellen die Hauptbehandlungsmethoden der Schulmedizin dar. Der frühzeitige und begleitende Einsatz von komplementärmedizinischen Massnahmen bei der Behandlung   kann die Verträglichkeit von schulmedizinischen Interventionen positiv beeinflussen.

Risikofaktoren und Vorbeugemassnahmen kennen

Bezüglich der Risikofaktoren von Brustkrebs gilt es, verschiedene Einflüsse zu beachten: Die wichtigsten Faktoren sind das Alter und die hormonelle Situation. Es hat sich gezeigt, dass bei Frauen mit früher erster Menstruation, später erster Schwangerschaft oder Kinderlosigkeit sowie einer späten Menopause ein erhöhtes Risiko vorliegt. Auch steigert eine langfristige Hormonersatztherapie mit einem Östrogen-Gestagenpräparat das Brustkrebsrisiko. Eine genetische Belastung besteht in rund 5 bis 10 Prozent der diagnostizierten Fälle. Neben diesen «klassischen» Einflussgrössen erachtet die Komplementärmedizin auch Störungen des Säure-Basen-Haushaltes, Schwächen des Immunsystems, Störfelder und Herde  (z.B. im Zahn-Kiefer-Bereich) sowie Umweltbelastungen als Risikofaktoren.

Übergewicht und regelmässiger Alkoholkonsum scheinen ebenfalls mit einem deutlich erhöhten Brustkrebsrisiko einherzugehen. Eine ausgewogene, vorwiegend pflanzliche Ernährung spielt als Vorbeugemassnahme deshalb eine wichtige Rolle. Aktuelle Studien weisen im Weiteren auf die Schutzwirkung der Phytoöstrogene hin – pflanzliche Substanzen, welche den Östrogenen in ihrer Funktion sehr nah   sind. Sie sind z.B. in Soja- und Vollkornprodukten, Hülsen-früchten, grünem Tee und Leinsamen enthalten.

Ergänzende Methoden zur Früherkennung

In der Früherkennung von Brustkrebs spielt nach wie vor die manuelle (Tast-) Untersuchung eine wichtige Rolle. Eine monatliche Selbst-untersuchung der Brüste ist empfehlenswert. Die Mehrheit der Frauen entdeckt die ersten Anzeichen von Krebs selbst. Bei Verdacht wird dann meist die Mammographie eingesetzt. Bis ein Tumor damit erkennbar ist, liegt jedoch oft eine jahrelange Entwicklungszeit hinter ihm. Die Ganzheitsmedizin setzt daher ergänzende Verfahren ein, die eine Veranlagung zur Entwicklung einer Krebserkrankung be-reits erfassen können, wenn eine allfällige Geschwulst noch nicht sicht- oder tastbar ist. Dabei gelangen die folgenden, erweiterten Diagnoseverfahren zur Anwendung:

  • Blutuntersuchungen wie das Spurenelement- und  Immunprofil,
  • Analyse des Säure-Basen-Haushaltes,
  • bioelektrische Funktionsdiagnostik,
  • Thermoregulationsdiagnostik,  
  • Übersichtsaufnahme der Zähne (Orthopantomogramm)

Schul- und Komplementärmedizin Hand in Hand

In der Therapie empfiehlt auch die Ganzheitsmedizin eine operative Entfernung der Geschwulst. Dieser Schritt stellt für den geschwächten Organismus eine wichtige Entlastung dar. Nach der Operation gilt es, ein erneutes Auftreten (Rezidiv) oder eine Streuung (Metastasenbildung) der Krankheit zu verhindern. Das Risiko hierzu ist abhängig vom Stadium der Tumorentwicklung, und dementsprechend wird die Nachbehandlung gewählt. Die konventionelle Medizin setzt dazu die Radio- und Chemotherapie sowie die Hormontherapie ein. Insbesondere bei der Strahlen- und der Chemotherapie sind umfassende Schutzmassnahmen wichtig, um Schädigungen der körpereigenen Abwehrkräfte zu mindern. Zudem gilt es, den Stoffwechsel zu unterstützen. Aus der Sicht der Ganzheitsmedizin sollten daher die erwähnten schulmedizinischen Massnahmen in Kombination mit komplementärmedizinischen Therapien durchgeführt werden.   Die Zusammenführung der verschiedenen Methoden geschieht in der Aeskulap-Klinik im Rahmen der integrativen Onkologie.

Nicht allein den Tumor behandeln

Ist im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung eine Chemotherapie unverzichtbar, kommen am Zentrum für Ganzheitsmedizin begleitend zusätzliche Massnahmen zur Anwendung u.a. die Verabreichung von bestimmten Vitaminen, Spurenelementen, die Enzymtherapie, die Mistelbehandlung und Blut-Sauerstoff-Therapien. Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen können nicht nur konventionell, sondern beispielsweise auch homöopathisch angegangen werden. So wurde eine 52-jährige Patientin während ihrer Chemotherapie nach einer Brustkrebsoperation mit oben genannten Methoden begleitet und erfreute sich dabei einer sehr guten Lebensqualität. Entsprechend können Patientinnen auch während einer Strahlentherapie komplementärmedizinisch unterstützend betreut werden.

Für die Ganzheitsmedizin endet jedoch mit dem Abschluss der Chemo- bzw. Strahlentherapie die Behandlung noch nicht. Das Hauptgewicht in der anschliessenden Weiterbehandlung liegt dabei auf regulativen Verfahren, die den Stoffwechsel und das Immunsystem unterstützen. Hier kommen u.a. die Phytotherapie, die Neuraltherapie, die klassische Homöopathie, immununterstützende Massnahmen wie z.B. eine Thymustherapie, Überwärmungsbehandlungen, die   Regulation des Säure-Basen-Haushalts und die Sanierung von Störfeldern zur Anwendung.

Mehr Lebensqualität

In jedem Fall ist es äusserst wichtig, die individuellen Veranlagungen der einzelnen Patientin zu beurteilen. Mit einem entsprechenden Behandlungskonzept gilt es danach, den langfristigen Erfolg der Therapie sicherzustellen. Von zentraler Bedeutung ist dabei auch die Verbesserung der persönlichen Lebensqualität. Selbst wenn die Heilung schwierig ist, kann dies mit der Kombination von schul- und komplementärmedizinischen Methoden in vielen Fällen auch in späten Krankheitsstadien noch erreicht werden.             


• Autorin: Dr. Birgit Tylla