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Heiße Tipps für kalte Ohren

So halten Sie Ihre Ohren warm

Zwar ist es ein Mythos, dass der Mensch die meiste Wärme über die Kopf- und Halsregion verliert – er entstand durch ein recht unsinniges Experiment der amerikanischen Armee in den 1950er-Jahren. Tatsache aber ist, dass der Kopf und damit auch die Ohren bei frostigen Temperaturen oft am meisten leiden. Frauen haben Probleme mit der Frisur und scheuen daher Mützen oder Stirnbänder – selbst ein pflegeleichter Kurzhaarschnitt hat Mühe, sich gegen die plättende Wirkung einer Wollmütze zu behaupten. Männer handeln oftmals nach der Devise «was mich nicht umbringt, härtet ab» und sind bestenfalls bei klirrender Kälte zum Tragen einer Kopfbedeckung zu überreden.

Ohren sind nicht lebenswichtig...

Bei Kälte, vor allem bei Minustemperaturen, konzentriert sich jedoch die Durchblutung auf die lebenswichtigen Organe. Die Körperteile, die am weitesten vom Rumpf entfernt sind, werden geringer durchblutet und frieren am schnellsten: Finger, Zehen, Nase und eben die Ohren. Zudem ist die Haut an letzteren besonders dünn, und sie besitzen keine isolierende Muskelschicht.

Kühlen die Ohren zu stark aus, tut das weh. Besonders die Haut über dem Knorpel sowie jene über dem Knochen im Gehörgang sind schmerzempfindlich. Der Schmerz geht meist schnell vorbei, wenn sich die Ohren aufwärmen und wieder rosig durchblutet sind.

Ohren-Abwehr schützt vor Bakterien

Kälte bahnt aber auch Viren und Bakterien den Weg. Die Erreger setzen sich im Nasen-Rachenraum fest und gelangen über die Ohrtrompete zum Mittelohr. Sind die Schleimhäute dort unterkühlt und damit schwach durchblutet, kann die körpereigene Abwehr nicht optimal arbeiten: Die krankmachenden Keime haben leichtes Spiel. Dann ist eine schmerzhafte Mittelohrentzündung die Folge und der Gang zum Arzt meist unausweichlich.

Bei sehr großer Kälte, aber auch schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit Nässe und Wind, kann es am Ohr zu Erfrierungen kommen. Um Infekten der oberen Luftwege und damit auch Mittelohrentzündungen vorzubeugen, ist es ratsam, die Abwehrkräfte zu stärken. Dabei helfen Extrakte aus Rotem Sonnenhut, eine gesunde, auch im  Winter sehr gemüsereiche Ernährung und viel Bewegung, zum Beispiel Spaziergänge, Walking oder Schwimmen. Auch regelmäßige Saunabesuche und Wechselbäder stärken das Immunsystem.

Autorin: Dr. Claudia Rawer («Gesundheits-Nachrichten», November 2013, letztes Update: 30.1. 2014)