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Zähneputzen: So wirds gemacht

Mit der richtigen Technik zu sauberen Zähnen

Kreisen Sie noch oder rütteln Sie schon? Laut einer Online-Befragung der AXA und der Universität Witten/Herdecke unter 1’025 Personen zwischen 14 und 69 Jahren greift die Mehrheit der Deutschen und Schweizer mindestens zweimal täglich zur Zahnbürste. Allerdings benutzt ein Großteil beim Zähneputzen die falsche Technik. So putzen 57 Prozent der Befragten ihre Zähne in kreisenden Bewegungen, so wie sie es in jungen Jahren gelernt haben. Auch neun von zehn Schweizern putzen sie mit der falschen Technik, nämlich horizontal mit 500 Gramm Auflagedruck.

Doch das ist in etwa so, als würde man statt der Zähne, den Boden schrubben, erklärt Thomas Imfeld, Professor für Präventivzahnmedizin an der Universität Zürich.

Von Rot nach Weiß

Für Kleinkinder sind kreisende Bewegungen durchaus die richtige, weil einfachere Technik. Für Erwachsene jedoch nicht, erklärt Prof. Dr. Stefan Zimmer, Inhaber des Lehrstuhls für Zahnerhaltung an der Universität Witten/Herdecke: «Eine kreisende Bewegung der Zahnbürste kann das Zahnfleisch verletzen sowie Zahnbelag und Bakterien unter den Zahnfleischrand schieben, wo Entzündungen entstehen können. 

Außerdem reinigt sie nicht so gut. Die richtige Technik besteht in fegenden und rüttelnden Bewegungen, die das Zahnfleisch schonen und bakteriellen Zahnbelag optimal entfernen.» Für eine gründliche Reinigung ist es zudem wichtig, die Zähne mindestens drei Minuten zu putzen. Doch dafür nehmen sich nur 40 Prozent aller Befragten Zeit. Stattdessen lassen sich viele, vor allem jüngere Menschen dabei ablenken. Ein Drittel der 14- bis 29-Jährigen läuft zum Beispiel beim Zähneputzen durch die Wohnung. Und jeder Vierte denkt dabei an den Tag beziehungsweise die Arbeit.

Rütteltechnik: So geht’s:

  • Dazu die Bürste im 45 Grad-Winkel am Zahnfleischrand aufsetzen und leicht rütteln. Auf diese Weise werden selbsthartnäckige Zahnbeläge am Zahnfleischsaum gelockert.

  • Bürste mit sanftem Druck (150 bis max. 200 Gramm) vom Zahnfleisch in Richtung Zähne (rot zu weiß) streichen. Den richtigen Druck kann man z.B. mit einer Küchenwaage einüben. Lieber weniger Druck, als zu viel. 

  • Bei den Kauflächen die Zahnbürste gerade (im Winkel von 90 Grad) aufsetzen. Um besser in die Zahnzwischenräume zu gelangen, die Bürste leicht in die Zahnflächen rütteln und vor und zurück bewegen. 

  • Damit Sie keinen Bereich vergessen: Gehen Sie systematisch Zahn für Zahn vor, zum Beispiel mit der KAI-Technik: zuerst die Kauflächen (K), dann die Zahnreihen außen (A), danach die Zahnreihen innen (I). Lassen Sie sich die Technik im Rahmen einer Prophylaxe-Sitzung beim Zahnarzt zeigen. Bei Kronen, Brücken oder freiliegenden Zahnhälsen ist meist eine individuelle Zahnpflege nötig. Auch hierzu erhalten Sie Tipps in der Zahnarztpraxis. 

  • Vergessen Sie zudem nicht, Ihre Bürste regelmäßig zu erneuern, nämlich dann, wenn die Borsten nicht mehr elastisch sind. Dies ist normalerweise nach zwei bis drei Monaten der Fall. Bei Kleinkindern kann es häufiger nötig sein, weil sie oft auf der Zahnbürste herumkauen. Bei richtiger Anwendung können Sie auch oszillierende oder Schallzahnbürsten benutzen.

Quelle: Medical Mirror/SRF/Stiftung Warentest/TR