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Weizengras (engl. wheatgrass)

Weizengras ist reich an Chlorophyll und Kalium

Weizen (Triticum aestivum) hat eine lange Geschichte, es ging aus Kreuzungen anderer Getreide- und Wildgrasarten wie Emmer und Einkorn hervor. Weizengras nennt man die noch grüne Weizenpflanze, die noch vor dem Sprießen und der Ausbildung von Ähren geerntet wird. Die Halme sind hohl oder kernig und haarlos. Die Blätter sind ungefähr 20 bis 38 Zentimeter groß, flach und schmal.

Weizengras selber machen

Foto: 123RF/Pakpong Pongatichat

Weizengras – eine Jahrtausende alte Kulturpflanze 

Die Verwendung von Weizengras ist schon vor 5000 Jahren im alten Ägypten und in frühen Kulturen Mesopotamiens belegt. Auch im China des 14. Jahrhunderts vertraute man auf die "blutreinigende Wirkung" des Safts. Die Verwendung von Weizengrassaft in der westlichen Welt begann aber erst in den 1930er-Jahren und hängt eng mit den Personen Dr. Charles Schnabel und Dr. Ann Wigmore zusammen.

Schnabel war ein Agrar-Chemiker, der mit Weizengras versuchte, junge, kranke Hennen zu heilen. Sein Experiment konnte zeigen, dass die mit frisch geschnittenem Weizengras gefütterten Tiere sich nicht nur erholten, sondern auch mehr Eier legten als zuvor.

Die dem Weizengras zugeschriebene „entgiftende“ Wirkung im Rahmen einer Rohkost-Ernährung wurde vor allem von Ann Wigmore propagiert. Allerdings fehlen bis heute hierzu eindeutige Belege aus der Forschung. Nichtsdestotrotz scheint Weizengras eine anregende Wirkung auf den Zellstoffwechsel und den Sauerstofftransport zu haben. 

Weizengras Inhaltsstoffe

Weizengras enthält sehr viel Chlorophyll, alle essenziellen Aminosäuren sowie den Mineralstoff Kalium und Spurenelemente (Eisen, Mangan, Kupfer, Zink, Selen), Vitamine (E, C und Provitamin A) und Enzyme. Aminosäuren sind Bestandteile von Proteinen, essenzielle Aminosäuren sind jene, die der Körper nicht selbst herstellen kann, so z.B. Arginin, Lysin oder Tryptophan. Erhält der Körper keine essenziellen Aminosäuren, kann er bestimmte Proteine nicht mehr bilden.

Leider gibt es auch viele verwirrende Angaben über die tatsächlichen Inhaltsstoffe von Weizengras, denn oft ist unklar, ob bei den Untersuchungen Weizengras-Pulver, Weizengras oder Weizengrassaft verwendet wurde. Eindeutig falsch sind Meldungen, wonach frisch gepresster Weizengrassaft viel Eiweiß enthalte: Weniger als 1 Gramm pro 28 Gramm Eiweiß lässt sich in Weizengrassaft nachweisen, viel weniger als z.B. in Erbsen, Linsen, Sojabohnen oder Lupinen. Im Weizengras-Pulver sind jedoch wiederum viel höhere Werte an Eiweiß enthalten, da hier bei der  Messung nicht das im Saft enthaltene Wasser berücksichtigt wird. Die Eiweiß-Konzentration ist daher viel höher.

Aufgrund der ausgewogenen Zusammensetzung an Aminosäuren, liefert Weizengrassaft aber eine sehr gute biologische Wertigkeit, d.h. je höher die Wertigkeit, desto mehr körpereigenes Eiweiß kann gebildet werden. Für Sportler dürfte Weizengras daher besonders empfehlenswert sein.

Folgende Inhaltsstoffe sind in Weizengrassaft enthalten: 

Nährstoff pro 38.35g
Eiweiß 860 mg
Betacarotin 120 IU
Vitamin E 880 mµg
Vitamin C 1 mg
Vitamin B12 0.30 mµg
Phosphor 21 mg
Magnesium 8 mg
Kalzium 7.2 mg
Eisen 0.66 mg
Kalium 42 mg

Quelle: Meyerowitz, Steve (April 1999). "Nutrition in Grass". Wheatgrass Nature's Finest Medicine: The Complete Guide to Using Grass Foods & Juices to Revitalize Your Health (6th ed.). Book Publishing Company. p. 53. ISBN 1-878736-97-3.

Entgegen anderslautenden Behauptungen, enthält Weizengras auch kein oder nur sehr geringe Mengen an Vitamin B12, da dieses von Pflanzen selbst nicht hergestellt wird. Forscher vermuten, dass Nachweise dieses Vitamins von Bakterien stammen müssen, die auf diesen Pflanzen leben.