Darmkrebs
Darmkrebs
Darmkrebs ist eine der weitverbreitetsten Krebserkrankungen. Männer
sind davon meist häugiger betroffen als Frauen. Das Alter, genetische Vorbelastungen, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung sind häufige Risikofaktoren.
Unter Darmkrebs versteht man einen bösartigen Tumor im Dickdarm
(Kolonkarzinom) oder Mastdarm
(Rektumkarzinom). Darmkrebs entsteht durch unkontrolliertes Wachstum der
der Drüsenzellen der Darmschleimhaut. Im Dünndarm sind Tumore eher
selten.
Riskogruppen für Darmkrebs
Ein Risiko für Darmkrebs stellen Krebsvorstufen wie Darmpolypen dar. Sie können 10 bis
15 Jahre gewachsen sind, bevor sie zu Darmkrebs entarten. Knapp 30 Prozent aller Darmkrebsfälle sind auf genetische Vorbelastungen zurückzuführen. Auch die generell höhere Lebenserwartung führt zu mehr Darmkrebsfällen.
Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) bilden eine weitere Risikogruppe. Diabetes-mellitus-Typ-2-Betroffene weisen ein etwa dreifach höheres Risiko für Darmkrebs auf. 70 Prozent aller Darmkrebsfälle treten jedoch ohne erkennbare Ursache auf. Zusätzlich gelten zu viel Fett, rotes Fleisch, zu wenig Ballaststoffe und zu wenig Obst und
Gemüse als weitere Risikofaktoren.
Ärzte der Universität München stellten bei der Auswertung von 626'000
Darmspiegelungen fest, dass Männer häufiger davon betroffen sind als
Frauen. Bei einer
Darmspiegelung können Ärzte z.B. Darmpolypen feststellen und gleich
entfernen, da diese Polypen später zu Darmkrebs führen können.
Das
Ergebnis der Studie zeigte, dass einer von 12 Männern, aber nur eine
von 22 Frauen solche Polypen aufwies. Die Autoren der Studie empfehlen
deshalb, dass sich Männer früher auf Darmkrebs untersuchen lassen
sollen. Die Krebsliga empfiehlt dies ab 50 Jahren für beide
Geschlechter.
Als Risikofaktoren für Darmkrebs gelten neben
erblichen Belastungen und chronischen Darmentzündungen, Rauchen,
Übergewicht, Bewegungsmangel sowie fett- und fleischreiche Ernährung.
Weiteres Risiko: Hämorrhoiden?
Einen
weiteren Risikofaktor haben taiwanesische Forscher ausfindig gemacht:
Hämorrhoiden. Bereits in der Vergangenheit wurde darauf
hingewiesen, dass Hämorrhoiden mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko in
Zusammenhang stehen könnten.
Die Forscher kamen nun
in ihrer Studie mit über 70 000 Patienten zu dem Ergebnis, dass
Patienten mit Hämorrhoiden deutlich häufiger innerhalb von rund sechs
Jahren an Krebs jedweder Art erkranken, als man es in der
Allgemeinbevölkerung erwarten würde. Insbesondere im ersten Jahr nach
Auftreten der Hämorrhoiden wurden vermehrt Krebsdiagnosen gestellt. Dies
sicherlich aufgrund der gründlicheren medizinischen Überwachung der
Patienten, doch der Zusammenhang blieb auch für die Zeit danach
bestehen, besonders bei Darm- und Prostatakrebs.
Hämorrhoiden
können entstehen, wenn beim Stuhlgang aufgrund von Verstopfung zu heftig
gepresst wird. Eine chronische Verstopfung ist wiederum ein häufiges
Symptom bei Darmkrebs, das sich bereits in frühen Stadien einstellen
kann. Hämorrhoiden könnten demnach ein Hinweis auf ein gleichzeitig bestehendes Darm- oder auch Prostatakarzinom sein.
Bakterien im Mund
Fusobakterien gehören zu den
normalen Mundkeimen gesunder
Menschen. Bei schlechter Zahnpflege
können sie aber auch zu
einer Parodontitis (Zahnfleischentzündung)
führen.
Ergebnisse zweier amerikanischer
Forscherteams zeigen, dass sich
Fusobakterien über spezielle Moleküle
an die Zellen der Darmwand
anheften und dadurch krebsfördernde
Entzündungsreaktionen
auslösen. Dieser Prozess ist bereits
in Darmpolypen nachweisbar, die
sich erst noch zu Tumoren entwickeln.
Die Anzahl der Moleküle war
bei einem wachsenden Krebstumor
zehn- bis hundertfach höher
als bei gesunden Patienten.
Die Ergebnisse weisen auch darauf
hin, wie wichtig eine gute Mundhygiene
ist. Denn durch fortschreitende
Zahnfleisch-entzündungen,
die eine Vermehrung der Fusobakterien
im Mund begünstigen,
könnte das Risiko für Dickdarmkrebs
steigen. Die Wissenschaftler
hoffen, mit ihrer Entdeckung
dieses Zusammenhangs zukünftig
neue diagnostische Werkzeuge
und Therapien zu entwickeln.
Quellen: aerztezeitung.de/netdoktor.de/wissenschaft-aktuell.de
Letztes Update: 10.7.2015