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Zimt

Zimt für Körper und Sinne


Wenn es draussen kalt wird, und wir in der Wohnung Kerzen anzünden, dann kommt seine grosse Zeit. Zimt ist einer der bekanntesten Düfte, geht es um Winter, Kälte, Sternenglanz. Nichts ist schöner als Zimtduft in der Wohnung, wenn es draussen stürmt und schneit. Wir mögen noch so durchgefroren sein, kaum schnuppern wir Zimt, ist es unserer Seele schon ein bisschen heimeliger, und körperlich wärmer fühlen wir uns auch. In der Aromatherapie wird Zimt deswegen allen empfohlen, die sich alleine, kühl oder «schlecht durchblutet» fühlen. Dank seiner wärmenden und tröstenden Kraft, ist Zimtduft besonders in Altenheimen sehr hilfreich. Allerdings auch da nur in der kalten Jahreszeit. Zimt ist für uns ein Winterduft und das, obwohl er aus tropischen Gefilden stammt. 

Zimt stammt aus Sri Lanka

Die wenigsten Menschen wissen auf Anhieb, aus welchem Land das Gewürz stammt, wie es angebaut, wie es geerntet wird und wie vielfältig seine Eigenschaften sind. So wird Zimt mit dem Thema Schönheit ganz selten in Verbindung gebracht, obwohl wir heute wissen, wie entschlackend und festigend die Wirkung des Zimtes auf das Bindegewebe ist.

Was hat es nun also mit diesen gerollten Stangen auf sich, die wir mit Nelken und Sternanis oft als Winter-Trio sehen? Zimt, auch Cinnamum zeylanicum genannt, stammt aus Sri Lanka, der Insel, die früher Ceylon hiess. Eine weitere Sorte Zimt kam bereits 4500 Jahre zuvor aus China auf den Markt: Kassie, der vorzugsweise in der chinesischen und amerikanischen Küche Anwendung findet. Das Gewürz wird bereits im Alten Testament mehrfach erwähnt.


  • Cinnamon zeylanicum

    Wird auch Kaneel oder Canehl genannt. Herkunft: Sri Lanka (Ceylon). Wird inzwischen auch in Südindien, Südostasien, China und Indonesien, auf den Seychellen, Mauritius, Antillen, Guyana und Brasilien angebaut.

    Ceylon-Zimt gilt als der hochwertigste, weil aromatischste Zimt. Die Rinde von Zweigen des Echten Zimtbaumes wird abgelöst und von allen Korkschichten und Primär-Rinden befreit. Dann schiebt man 6 bis 10 dieser hauchdünnen Rinden ineinander und trocknet sie.

  • Cinnamon aromaticum

    Chinesischer Zimt heisst auch Cassia lignea, stammt vom Chinesischen Zimtbaum und wird weniger aufwändig entrindet. Herkunft: südliches China. Wird auch in Japan, Vietnam, Sumatra und Java angebaut. Die Rinden werden einzeln getrocknet. Chinesischer Zimt ist herber und weniger edel als der Ceylon-Zimt. Meist wird er nur gemahlen vertrieben.

  • Cinnamon burmanni

    Wird auch Padang- oder Burma-Zimt genannt. Ähnelt dem Ceylon-Zimt. Die Rinde rollt sich beim Trocknen auf beiden Seiten zusammen. Herkunft: Indonesien und Sumatra.

Wer nach Sri Lanka fährt, hat die Möglichkeit, den Bauern beim Zimtschaben zuzusehen. In großen Gewürzgärten, die zum Lernen, Schnuppern und Flanieren einladen, kann der westliche Besucher die Stationen des Stangenzimts von der Pflanze bis zum Pulver hin verfolgen und sich ein Säckchen Zimt oder ein Massageöl mit Zimt als Andenken mit nach Hause nehmen.

Erst im Mittelalter in Europa

Wir Europäer lernten Zimt erst im Mittelalter kennen, denn das Gewürz war ein aromatisches Mitbringsel der Kreuzritter aus dem Mittelmeerraum. Anfang des 16. Jahrhunderts brachten dann portugiesische Seefahrer von ihren Entdeckungsreisen Zimt aus Sri Lanka mit. Damit wurde Zimt in Europa dauerhaft bekannt und in der Küche eingesetzt. Allerdings zählten damals die Gewürze noch zu Kostbarkeiten, die sich nicht jeder leisten konnte. Erst als das Handelsmonopol 1853 aufgehoben wurde und Portugiesen, Holländer und Engländer ihre jahrhunderte langen Kämpfe in den Kolonien beendeten, fand der Zimt nach und nach in fast jedem Haushalt seinen Platz.

Heute versucht man, Zimt auch in anderen tropischen Gebieten anzubauen. Die Menschen, die unter glühender Sonne in Sri Lanka den Zimt ernten, hätten übrigens an heisser Schokolade mit Zimt, oder Glühwein mit Zimtstange wenig Freude. In Sri Lanka kennen die Menschen als Gewürz für pikante Speisen, als Duft oder zusammen mit anderen Kräutern als eine Essenz, die zur Massage verwendet wird.

Zimt Anbau und Ernte

Zimt wird als Pulver, kleine Stangen oder Öl vertrieben. Das Gewürz stammt von der Rinde eines Baumes aus der artenreichen Familie der Lorbeergewächse.

Er wird nach Art der Korbweiden-Kultur in grossen Gärten angebaut, die auch für Touristen eine Sehenswürdigkeit darstellen. Die Bäume wachsen sehr schnell, ihre Schösslinge werden alle ein bis zwei Jahre geschnitten. «Geerntet» wird während der Monsunregenzeit, zwischen Mai und Oktober. Die äussere Rinde der zurückgestutzten Sträucher wird abgeschabt, die zarte innere Rinde in der warmen Sonne getrocknet. Sie rollt sich dabei zu dem zusammen, was wir später Zimtstange nennen. Die beste Qualität sieht hell aus und macht den Eindruck von aufgerolltem, trockenem Paier, denn je dünner die Rinde geschabt wurde, gesto feiner und aromatischer sind Geschack und Duft des Gewürzes.

Zimtblüten sind die unreifen, kurz nach der Blüte geernteten Früchte, sie sind nicht so aromatisch wie die Zimtrinde, jedoch ist ihr Geruch etwas feiner und deshalb als Duft besser zu verwenden. In Indien und Sri Lanka wird Zimt als Reisgewürz oder in verschiedenen Currygerichten verwendet. Bei uns bringt man Zimt eher mit Süssspeisen in Verbindung. Zum Beispiel über heissen Griesbrei oder Milchreis gestreut, über Pfannkuchen, Waffeln, Kompott, Orangensalat, im Backapfel oder in Schokolade und Gebäck. Zimt aromatisiert Bonbons und sogar Kaugummi. Das tropische Gewürz  passt auch zu vielen Früchten; Küchenklassiker sind ausgebackene Apfelringe mit Zimt und mit Stangenzimt eingemachte Birnen oder Zwetschgen. Zimt schmeckt auch im Milchkaffee oder, noch besser und gesünder, im neuen «Bambu» mit Zimtgeschmack.

Zimt für die Sinne

Fragt man die Menschen, was sie am Zimt so lieben, wird in der Regel der süssliche, aber feurige bis brennende Geschmack genannt. Zudem bringen wir Zimt sofort mit Duft und einer bestimmten Seelenfärbung in Verbindung. Viele Menschen fühlen sich durch Zimtgeruch oder -geschmack in frühe Kindertage zurückversetzt, als Düfte und Kerzenschein noch neu und dadurch eine prägende Erfahrung waren.

Der Geruch von Zimt ist warm, würzig und süß. Besonders wenn wir frösteln, uns kränklich fühlen, unsere Seele friert oder wir tatsächlich mit einer Erkältung rechnen, ist es ratsam, Zimtöl in eine Duftlampe zu geben. Will man Zimt nicht als einzige Duftnote im Raum, passt dieses Öl hervorragend mit Orangenöl, Ylang-Ylang, Jasmin, Sandelholz oder Limette im Duftlämpchen zusammen.

Zimt wird besonders bei den Seelenzuständen eingesetzt, die mit Einsamkeit verbunden sind. Es kann sein, dass wir uns allein fühlen, es tatsächlich sind oder wir uns aus einem anderen Grund isoliert fühlen. Der Geruch von Zimt ist dann wie ein wärmender, tröstender Arm, der sich um uns legt. Verspannungen lockern sich und die innere Verkrampfung lässt ein wenig nach.

Zimt für den Körper

Vorneweg, nicht alle Menschen vertragen Zimt als Badezusatz oder Öl und zeigen leichte allergische Reaktionen. Im körperlichen Bereich ist Zimt besonders für seine antiseptische und krampflösende Wirkung bekannt. Vielen Menschen hilft Zimt bei diffusen Magenbeschwerden, er wirkt gegen Blähungen und Verspannungen im Darmbereich und beruhigt die Bronchien bei Husten und Heiserkeit. Da Zimt wärmt und durchblutungsfördernd ist, kann man das Öl äusserlich als Massageöl bei Muskelverhärtungen, Verspannungen und Menstruationsbeschwerden anwenden.

Alles was den Sinnen gut tut, ist auch in der Liebe förderlich. Deshalb wird auch Zimt zu den Speisen gezählt, die liebesanregend wirken sollen. Zimt ist also ein wichtiges Element, sollten Sie ein erotisches Festmahl planen. Auch als Räucherwerk entfaltet Zimt hierbei unterstützend seine Wirkung.

Zimt und Schönheit

Mehr und mehr setzt sich das Gewürz nun auch auf dem Markt der Schönheit durch, denn Zimt-Creme erweist sich immer häufiger als eine wirklich effektive kosmetische Maßnahme in der Behandlung von Zellulitis. Die Behandlung mit Zimt-Creme kann zu Hause oder bei der Kosmetikerin durchgeführt werden. Aufgrund des hohen «Wickelaufwandes» ist die Kosmetikerin jedoch oft die entspannendere Variante. Erfahrungswerte zeigen, dass von Zellulitis betroffen Problemzonen wie Oberschenkel, Po und Oberarme eine deutliche Verbesserung zeigen, werden sie mit Zimt-Creme an mehreren, aufeinander folgenden Tagen behandelt.

  • Nachdem die Creme aufgetragen wurde, werden Beine, Bauch und Po fest mit Klarsichtfolie umwickelt, welche die Wärme speichert und so die "entschlackende" Wirkung der Creme unterstützt. Ganz schön heiss können da die Beine werden! Jede Sitzung dauert etwa 30 Minuten. Es wird geruht und geschwitzt, aber nach bereits wenigen Tagen ist ein erster Erfolg sichtbar: das Gewebe ist deutlich und auch nachhaltig straffer.

Jede Kur ist natürlich nur so gut, wie sie auch mit der übrigen Lebensführung korrespondiert. Giftstoffe können zum Beispiel nur dann ausgeschwemmt werden, wenn auch die Ernährung umgestellt wird. Wie immer, ist es auch hier wichtig, genügend zu trinken, damit der Körper besser ausscheiden kann. Wer sich an die Empfehlungen der Kosmetikerin und des Herstellers hält, kann mit dieser Zimt-Creme das Hautgewebe sichtbar beeinflussen. Die Haut wirkt zudem glatter und feiner.

Zimt harmoniert hervorragend mit Ingwer, Lorbeerblatt, Kreuzkümmel, Piment, Nelken, Vanille, Kurkuma und  Muskat – also all den Gewürzen, die Sie aus der Winterbäckerei bestens kennen.


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